Ökumenischer deutsch-niederländischer Wortgottesdienst zum Gedenken an die Rotterdamer Zwangsarbeiter und deren Helfern

am Sonntag, 10 November 2024 um 10.30 Uhr in der Michaelskirche in Suderwick

Am 10. November 2024 ist es 80 Jahre her, dass bei einer Razzia der Deutschen Wehrmacht in Rotterdam 52.000 Männer und Jungen zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurden. 250 dieser Opfer der deutschen Naziherrschaft wurden in Suderwick in den Sälen Stolte und ter Stegge am Heelweg untergebracht (Nähere Informationen s. https://www.heimatvereinsuderwick.de/unterbringung-von-250-rotterdamer-zwangsarbeitern-in-suderwick-vor-80-jahren/. Dort findet sich auch eine Dokumentation von Willem Geven aus Dinxperlo über die Zwangsarbeiter in Suderwick, Marl und Rees und wie ihnen Dinxperloer und Suderwicker geholfen haben.

Bild aus der Dokumentation von Willem Geven

Ein wichtiger Grund für die Dokumentation war für Willem Geven, dass die Ereignisse dieser Zeit nie vergessen werden dürfen. Dieser Meinung ist auch der Heimatverein Suderwick. Damit sie nicht vergessen werden, planen der Heimatverein und die kath. Kirchengemeinde St. Michael Suderwick mit Unterstützung aus Dinxperlo genau 80 Jahre nach Beginn der Razzia am 10. November 2024 um 10.30 Uhr in der Michaelskirche einen ökumenischen deutsch-niederländischen Wortgottesdienst zum Gedenken an die Rotterdamer Zwangsarbeiter in Suderwick und deren Helfern aus Dinxperlo und Suderwick und für Frieden in der Welt.

In Suderwick wurde dieser Zwangsarbeiter noch nie gedacht. Es ist nun das erste Mal, dass für sie eine Gedenkfeier stattfindet. Nur wenigen älteren Suderwickern sind die Vorkommnisse überhaupt bekannt. Sie waren damals noch Kinder. Viele Zeitzeugen von damals sprachen, wie auch anderswo, nur selten über die schrecklichen Vorkommnisse durch Krieg und Gewaltherrschaft der Nazidiktatur.

Die Gedenkfeier wird musikalisch untermalt vom niederländisch-deutschem Chor Vision und von Johan Meijer, einem Songschreiber und Sänger aus Amersfoort. Meijer hat Lieder geschrieben über die Razzia und das Los der Zwangsarbeiter (s. Webseite nederossi.com). Auch Anton Stapelkamp wird dann sprechen. Nicht als Bürgermeister der Gemeente Aalten, sondern weil seine Familie damals in Rotterdam lebte und er sich seit langem für die Razzia interessiert. Seine Familie war nicht direkt betroffen. Seine Großeltern und sein Vater lebten in Rotterdam, sein Vater und zwei Brüder tauchten u.a. in Aalten unter, weil sie nicht als Zwangsarbeiter für die Nazis tätig sein wollten. Auch werden Familienangehörige der Dinxperloer und Suderwicker, die damals geholfen haben, Fürbitten für die Opfer, die mutigen Helfer und für den Frieden in der Welt sprechen.

Während der Gedenkfeier und etwa einer Stunde danach wird auf einem Großbildschirm eine verkürzte Version der Dokumentation „Zwangsarbeit in Suderwick und Dinxperlo“ gezeigt. Danach sind die Besucher der Gedenkfeier zu einem „kopje koffie“ in den Michaelstreff am Kerkpatt eingeladen.

Die Unterbringung der 250 Zwangsarbeiter in Suderwick vor 80 Jahren hat den niederländischen Suderwicker und Mitglied im Heimatvereins Lex Schellevis zu dem Kunstwerk „250 paar schoenen“ inspiriert. Es wird nur vor und nach der Gedenkfeier auf dem Kirchvorplatz zu sehen sein. Danach wird es wieder abgebaut.

Übrigens wird eine kleine Abordnung aus Dinxperlo und Suderwick an der Gedenkfeier am 11. November in Rotterdam teilnehmen.

Beitrag: Johannes Hoven

Herdenkingsdienst voor Rotterdamse dwangarbeiders in Suderwick - De Band 29 oktober 2024