Dinxperlo hat wieder eine neues Rotterdamse Bankje

Heimatverein Suderwick spendet hierfür 200 €

Als Geste der Dankbarkeit für die Hilfen aus der Bevölkerung für die zum Ende des 2. Weltkrieges in Suderwick untergebrachten 250 Zwangsarbeiter aus Rotterdam (s. hierzu www.heimatvereinsuderwick.de/gedenken-an-rotterdamer-zwangsarbeiter-in-suderwick-vor-80-jahren/ und www.heimatvereinsuderwick.de/gedenken-an-rotterdamer-zwangsarbeiter-in-suderwick-vor-80-jahren/) schenkten einige von ihnen in 1950 den Einwohnern von Dinxperlo eine sechseckige Holzbank. Sie wurde auf dem heutigen Willem van Oranjeplein aufgestellt. Mitten drin wurde ein „Lindeboom“ gepflanzt. Das markante Ensemble steht dort schon lange nicht mehr. Vermutlich wurden Bank und Baum bei einer Neugestaltung des Platzes entfernt.

In Dinxperlo wurden Stimmen laut, dass dort wieder ein neues „Rotterdam-Bankje“ aufgestellt werden sollte, welches an die Tragödie vor 80 Jahren erinnern solle. Dem entsprach die Gemeinde Aalten nun im Zuge der neuen Gestaltung des Centrums von Dinxperlo. Am 28. Februar 2025 wurde am erneuerten Kreisverkehr eine moderne halbrunde Bank aufgestellt. Daneben wurde wieder eine Linde gepflanzt. An den Kosten dieses Baumes beteiligte sich der Heimatverein Suderwick mit 200 Euro. Das war die Einnahme aus der Kollekte der Gedenkfeier in der Michaelskirche am 10. November 2024. Hiermit wollte auch der Heimatverein zur Erinnerung beitragen. Der damals gesetzte Gedenkstein der Rotterdamer ist noch vorhanden und steht heute neben der Bank.

Zur Einweihung der neuen Bank kam auch René Versluis, der Vorsitzende der „Stichting Razzia Monument Rotterdam“, mit seiner Gattin. Ihn hatten Willem Geven, Aloys Geven Freek Diersen und Johannes Hoven bei der ersten öffentlichen Kranzniederlegung in Rotterdam im vergangenen Jahr am Monument zur Erinnerung an die Ereignisse in 1944 kennengelernt und mit ihm auch über die Pläne für eine neue Bank gesprochen.

Nach der Einweihung der neuen Bank überreichte der Vorsitzende des Heimatvereins Suderwick ihm eine Erinnerungskerze für die Rotterdamer Zwangsarbeiter. Diese hatte Dirk Hünting, der Küster der Michaelskirche, dem Heimatverein geschenkt. In Abstimmung mit ihm wurde es René Versluis überlassen, ob die Kerze in Suderwick oder in Rotterdam an die Ereignisse erinnern soll. Sichtlich bewegt entschied dieser sich sofort, sie mit nach Rotterdam zu nehmen. Dort wird sie künftig in einer Kirche zu bestimmten Anlässen brennen.

Vor seiner Abreise ging er noch mit einer kleinen Gruppe zum Heelweg zu den Orten, wo sich die damaligen Säle Stolte und Terstegge befanden. Ebenso in die Michaelskirche und die „Taverne“ über der Grenzstraße, in der eine Fotoausstellung des Heimatvereins über die guten und schlechten Zeiten des Heelwegs informiert. Natürlich stand auch auf dem Programm ein Foto „mit einem Bein in den Niederlanden und mit dem anderen Bein in Deutschland“. So heiter dieses Erleben auch war, vergaß man dabei aber nicht, still daran zu denken, wie schwer für die Rotterdamer Zwangsarbeiter die Gänge zur ihren Arbeitseinsätzen vor 80 Jahren entlang dieser damals mit Stacheldraht abgesperrten und heftig umkämpften Grenze gewesen sein müssen. Zum Glück ist von ihnen niemand in Suderwick verstorben. Alle konnten nach der Befreiung von Dinxperlo und Suderwick zurück in ihre Heimat. Ihre Ängste, Sorgen und Nöte sind aber wohl unvorstellbar gewesen.

Beitrag Johannes Hoven, Fotos René Westendorp und Rick Land

Freek Diersen erinnert

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