„Strohbarg“ in Suderwick durch Feuer vollständig zerstört“.
Am Montag, den 13. Dezember 2021 wurde der Strohbarg des Heimatvereins Suderwick am Weg Tenbensel durch einen Brand zerstört. Wie das Bocholter Volksblatt berichtete, wurde die Feuerwehr gegen 19.40 Uhr durch einen Niederländer gemeldet. Da die Bocholter Feuerwehr seinen Anruf so verstanden hatte, dass ein Bauernhof brennen würde, kam sie mit einem großen Aufgebot nach Suderwick. Bevor sie eintraf, hatten schon die Feuerwehr Dinxperlo und der Löschzug Suderwick mit dem Löschen begonnen. Der mit Reet gedeckte Strohbarg konnte leider nicht gerettet werden. Man geht von einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Brandstiftung aus. Es wurde Anzeige erstattet und die Polizei und auch der Heimatverein Suderwick (Tel. 0049 2874 2272) nehmen sachdienliche Hinweise zur Feststellung der Täter entgegen.
Der Heimatverein Suderwick hat den nun vernichteten Strohbarg 1996 vor dem Abriss bewahrt und ihn damals mit tatkräftiger Hilfe einiger Anwohner vom Beekweg grundlegend renoviert. Das etwa vor 90 bis 100 Jahren errichtete ländliche Bauwerk sollte für die Nachwelt erhalten bleiben und an das Leben auf dem Lande in vergangenen Zeiten erinnern. Früher wurden unter dem Dach des Barges Getreidegarben gelagert, bis das Korn dort in Dreschmaschinen gedroschen wurde. Seit dem Einzug der Mähdrescher wurden unter den pilzförmigen Dächern oft nur noch Landmaschinen untergestellt.
Der Barg erhielt damals einen neuen Holzpfahl und ein neues Reetdach, das leider bereits im Jahr 2000 durch eine Brandstiftung total zerstört wurde und wiederum vollständig erneuert werden musste. Auch in 2017 war eine größere Reparatur fällig, weil das Reet in Brand gesteckt worden war. Mehrmals wurde auch zu anderen Zeiten festgestellt, dass aus dem Dach des Strohbargs Reet herausgezogen und auf dem Boden verbrannt wurde.
Der Strohbarg wurde in den letzten Jahrzehnten als Unterstand für Radfahrer und Spaziergänger genutzt und war ein prägendes Element „up Tenbensel“ an der Brücke über dem Holtwicker Bach. Er erfreute sich großer Beliebtheit.
Es sieht so aus, dass der Heimatverein den Strohbarg wegen der damit verbundenen Kosten, Anstrengungen und Enttäuschungen hinsichtlich der Schäden durch Vandalismus nicht ersetzen wird. Ein neuer Strohbarg würde zwischen € 10.000 und € 11.000 kosten!
Sein Anblick wird vielen Menschen fehlen. Schade, dass der Einsatz vieler Menschen für den Strohbarg so missachtet wurde. Man fragt sich: Warum?
Wer sich aktiv dafür einsetzen möchte, dass der Strohbarg wieder neu errichtet und das Gelände drum herum gepflegt wird, möge sich bitte beim Heimatverein (Tel. 02874 2272) melden.
Fotos: Sven Betz, Angelika Hoven und Joop van Reeken