Wir über uns
Heimatverein Suderwick – geprägt vom europäischen Gedanken!
Die Gründung des Suderwicker Heimatvereins in der Gründungsversammlung am 19. Juli 1951 kam auf Initiative des damaligen Landrates Renzel und des Oberkreisdirektors Lengert in einer Zeit zustande, in der situationsbedingt dem Europäischen Gedanken kaum Beachtung geschenkt wurde.
Die Gründung fand zwei Jahre nach der sogen. „Grenzbegradigung“ statt, bei der Suderwick-West unter niederländische Verwaltung gestellt wurde. In der Einladung zur Gründungsversammlung war u.a. zu lesen:
„Zur Pflege des Heimatgedankens und des heimatlichen Brauchtums soll in der Gemeinde Suderwick ein Heimatverein ins Leben gerufen werden.“ Von den Initiatoren wurde damals u.a. ausgeführt:
Der Heimatverein sollte ein eigenständiges Leben führen dessen Ziele ortsbezogen sind und selbstverantwortlich handeln. Das beweise gerade Suderwick, wo es bekanntlich die oberste Aufgabe sei, eine verbindende Brücke zwischen den beiden getrennten Ortsteilen (West und Ost) zu schlagen.
Zwar seien dem Heimatverein damit keine politischen Ziele gegeben, sein Arbeitsbereich bleibe das kulturelle Gebiet.
Schon anl. seiner Vorstellung als Beauftragter für Suderwick im Jahre 1950 in der evgl. Schule formulierte Landrat Renzel in seinem Schlusswort den Grundgedanken für ein vereintes Europa wie folgt:
das kein Nebeneinander, sondern ein enges Miteinander das Gebot der Stunde im Interesse Deutschlands, der Niederlande und Europas sei.
Diese Grundgedanken eines friedlichen Zusammenlebens in einem Europa ohne Grenzen wurden in vorbildlicher Weise durch langjährige, unerschütterliche Bemühungen und die „grenzenlose“ Mitarbeit der Suderwicker Bevölkerung, oft auch auf Initiative des Heimatvereins vorgelebt!
In der, den veränderten Situationen in einer modernen europäischen Gesellschaft angepasste Satzung des Heimatvereins Suderwick, ist heute zu lesen…
Zweck und Ziel des Vereins ist die Förderung der Heimatpflege undHeimatkunde und das Gemeinschaftsleben in Suderwick.
Er will dabei Überliefertes und Neues sinnvoll vereinen, pflegen und weiterentwickeln, damit Kenntnis der Heimat, Verbundenheit mit ihr und Verantwortung für sie in der gesamten Bevölkerung und auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden.
Ein besonderes Anliegen ist die gute Zusammenarbeit mit den Vereinen und Gruppierungen in Suderwick sowie die Pflege der guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu der Bevölkerung, und den Vereinen in Dinxperlo sowie der Gemeinde Aalten.
Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch:
a) Erforschung der Heimatgeschichte,
b) Pflege des Kulturgutes,
c) Pflege von Sitten und Gebräuchen,
d) Pflege der Mundart,
e) Verschönerung des Ortsbildes,
f) Förderung der Natur durch Anpflanzungen, Anlage von Biotopen und deren Pflege.
Der Heimatverein Suderwick ist politisch und konfessionell neutral!
Wir sehen es als eine besondere Aufgabe an, neben den traditionellen Aufgaben eines Heimatvereines das „grenzenlose“ Zusammenleben und das gute Miteinander mit den Nachbarländern in einem gemeinsamen Europa, über alle Landesgrenze hinweg zu unterstützen.
Suderwick/Dinxperlo: zwei Länder, ein „Zwillingsdorf“?
Städtebaulich bilden Suderwick und Dinxperlo eine Einheit. Wir sind zusammengewachsen. Die Ortsgrenze ist gleichzeitig Staatsgrenze und verläuft – auf den ersten Blick heute unsichtbar- zum größten Teil entlang einer Straße. Die Straße gehört zu den Niederlanden, der dazu gehörende Bürgersteig auf der südlichen Seite ist deutsch. Diese Kuriosität wird schon durch Straßennamen deutlich. Auf der niederländischen Seite wohnt man am „Heelweg“, auf der deutschen Seite wohnt man am „Hellweg“. Etwas weiter wohnt man entweder am „Anholtse Weg“ oder am „Brückendeich. Eng bebaut stehen auf beiden Seiten Häuser. Wollen die deutschen Anwohner mit dem Fahrrad oder dem Auto zu ihren Wohnungen, sind sie Gast im Königreich der Niederlande. Eine Zeit lang war das problematisch. Die Grenze war ein Hindernis. Heute nicht mehr. Im Gegenteil, heute verbindet sie. Lange bevor in Straßburg und Brüssel „Europa“ geboren wurde, haben wir bereits europäisch gelebt und bauen wir weiter am „Haus Europa“.
So ist es bei uns ganz normal, dass der Suderwicker mit seinem niederländischen Nachbarn auf der anderen Seite der Straße ein „kopje coffie“ trinkt und sich ein andermal auf der deutschen Seite mit einem „Bierchen“ revanchiert. Ob dann ein deutscher Gerstensaft getrunken wird, ist aber nicht sicher. Es ist auch normal, dass die deutschen Kinder im Kindergartenalter die niederländische Basisschule besuchen, die niederländischen Kinder im Bocholter Bad ihr Schulschwimmen absolvieren, der deutsche „Dorfpolizist“ sein Büro in einem niederländischen Gebäude mit seinen niederländischen Kollegen teilt. Die Dinxperloer trinken Wasser aus Deutschland, die Abwässer Suderwicker Haushalte werden in die Dinxperloer Kläranlage geleitet. Es wird hin und her eingekauft, sich verliebt oder auch geheiratet. Die eine Seite der Hauptstraße wird mit deutschen und die andere Straßenseite mit niederländischen Leuchten erhellt. Alle leuchten aber für alle Bürger. Das ist symbolisch.
Viele Einwohner und Vereine pflegen gute nachbarschaftliche Beziehungen. Doch auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der deutschen Stadt Bocholt und der niederländischen Gemeinde Dinxperlo ist vorbildlich. Sie erstreckt sich auf fast alle denkbaren Bereiche des alltäglichen Lebens für jung und alt.
Vielen der „schreibenden Zunft“, ja selbst Funk und Fernsehen scheint das etwas ganz besonderes zu sein. Sie geben sich die Klinke in die Hand. Wenn es der Zufall will, treffen Sie bei ihren Recherchen und Reportagen vor Ort auch einige der vielen deutschen oder niederländischen Studenten, die das Zusammenleben über die Grenze hinweg zum Thema ihrer Studien- oder Diplomarbeit machen. Der Heimatverein hilft ihnen gerne bei ihrer „Entdeckungsreise“.
Suderwick wo die Königin zu Fuß…
Einen der kuriosesten Staatsbesuche überhaupt dürfte es bei uns gegeben haben. Die niederländische Königin Beatrix hat bei einem Besuch in Dinxperlo mit einem Fuß den südlichen Bürgersteig der niederländischen Straße und somit deutschen Boden betreten. Den anderen durfte sie nicht nachziehen, dann wäre es ein echter Staatsbesuch gewesen. So durfte sie ohne protokollarische „Zwänge“ auf der niederländischen Seite den nicht eingeplanten spontanen Begrüßungstrunk des Suderwicker Wirtes der Gaststätte mit dem bezeichnenden Namen „Zum Deutschen Eck“ genießen.
„Unser Heimatverein“: Begeisterung gehört dazu!
Im Heimatverein Suderwick engagieren sich einige begeisterungsfähige Menschen. Mit großem Einsatz und viel Liebe zum Detail pflegen wir Tradition und Brauchtum unserer Heimat, wobei wir selbstverständlich auch das Neue nicht vergessen.
Innerhalb des Heimatvereines gibt es verschiedene Interessengruppen. Hier haben sich „Spezialisten“ zusammengefunden, die wertvolle und unbezahlbare Arbeit verrichten. Die Fotografen, die Maurer und Zimmerleute, die Gärtner und Landschaftsbauer, die Schmiede und Schlosser, die Wanderer zu Fuß oder mit der „Fietse“, die Musikanten, Sänger und Erzähler. Nicht zu vergessen die Chronisten, kurzum viele derjenigen, die sich für das Wohlergehen der „Dorf“- Gemeinschaft im weitesten Sinne stark machen. Wir pflegen gute Kontakte zu den Kirchen und Vereinen und zu den Verwaltungen. Zu besonderen Gelegenheiten stellen wir gerne unsere Mitarbeit zur Verfügung. Mehr zu den einzelnen Gruppen können Sie durch „Anklicken“ in der Randleiste erfahren.
Wir hoffen, wir haben Sie etwas auf uns und unsere besondere Grenzlage neugierig gemacht. Mehr können Sie noch an anderer Stelle unserer Homepage erfahren. Wir werden uns bemühen, Ihnen noch mehr Informationen und Eindrücke zu liefern. Deswegen schalten sie den Computer hin und wieder mal ein und schauen Sie bei uns herein.
Es gibt aber noch eine Möglichkeit mal hereinzuschauen: Packen Sie Ihre Reisetasche und nach Möglichkeit Ihr Fahrrad und erleben Sie Suderwick vor Ort, erleben Sie UNS!
Bis bald, wir freuen uns auf Sie!